Der Appellplatz

Es war für mich das erste Mal, dass ich an einer solchen Fahrt teilgenommen habe und ich muss sagen, dass ich es nicht bereue mitgefahren zu sein, sondern ich bereue es, dass ich nicht schon früher mitgefahren bin.
Diese Fahrt hat mir die Augen geöffnet, sie hat mir beigebracht, dass das Leben nicht so wertvoll ist, wie wir es uns vorstellen. Das Leben ist dann wertvoll, wenn alle Menschen sich gegenseitig akzeptieren bzw. respektieren.
Die Fahrt ging leider sehr schnell vorbei, da man beim ersten Mal nur einen Teil von dem fühlen kann, was die Menschen damals gefühlt haben.


Ich werde dieses Erlebnis nie vergessen, die Bilder der Häftlinge, meine Gedanken beim Besuch des Stammlagers, die Baracken, den Appellplatz und alles andere. Ich kann mir nicht vorstellen, wie die Häftlinge beim Appell stundenlang stehen mussten, bewegungslos, verängstigt, erstarrt. Sie sind längst tot, aber nicht in meinen Gedanken, sie leben in mir. Deshalb sind sie für mich nicht wirklich tot, sie leben in meiner Erinnerung.

Mohammad Raszai, 13. Jg. CKS

 

 

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