David Don: Leid und Hoffnung

Diese Frage ist für mich nicht sehr leicht zu beantworten, da mich viele Momente sehr berührt und mich zum Nachdenken gebracht haben. Dennoch fand ich persönlich die von Kindern gezeichneten Bilder, die in der israelischen Länderausstellung im Stammlager ausgestellt waren, sehr bewegend.

Foto Don IIFür mich zeigen die Bilder, den Schlitz der Hoffnung, der auch im jüdischen Museum in Berlin sehr zum Ausdruck gekommen ist. Dieser Schlitz war in einem düsteren Schacht, welcher schon in Berlin in mir das Gefühl von Ohnmacht auslöste. Ich mag mir gar nicht vorstellen, unter welchen Bedingungen die Kinder in den Konzentrations- und Vernichtungslagern gelitten haben müssen, welche Gefühle diese Kinder hatten, das kann ich mir nicht vorstellen, weil es einfach unvorstellbar ist, unvorstellbar grausam. Das Leid der Menschen bewegt mich sehr und an den Bildern der Kinder kann ich erkennen, dass sie ihre Hoffnung nicht verloren haben. Foto Don
Mir ist erst wirklich klar geworden, was die Singularität des Holocausts bedeutet, als ich selber dort am Ort des Schreckens war. Ich habe dort getrauert, dieser Ort hat etwas mit mir gemacht und ich habe lange gebraucht, um die Komplexität dieser Mordmaschinerie zu verarbeiten. Für mich war das ein Prozess von Wochen bis ich einen Weg für mich gefunden habe, wie ich mit den vielen Bildern, die ich von der Gedenkstätte mit nach Hause gebracht habe, umgehen kann. Daher habe ich diese Kinderbilder ausgewählt, als für mich sehr berührender Moment, da sie gleichzeitig die Hoffnung und das Leid darstellen.
David Don, Q1b

 

 

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