Sozialkompetenztraining der Klassen 5 und 6: „Allein ist man stark, gemeinsam unschlagbar“

Jahrgang 5 – „Gemeinsam Klasse werden“

Nach einer Zeit des Ankommens und der Eingewöhnung veranstalteten wir mit den Schülern des 5.Jahrgangs unser Sozialkompetenztraining. 

Schon lange im Vorfeld beobachteten wir das Sozialverhalten der neuen 5. Klassen auf unserem Schulhof und konnten uns somit ganz gezielt auf tatsächlich aktuelle Themen und Schwerpunkte in der Präventionsarbeit festlegen. Ziel unseres Sozialkompetenztrainings war, dass die Schüler*innen über verschiedene Rollenspiele erleben, welche Auswirkungen es haben kann, wenn man die Ich-Kultur nicht verlässt.

Es wurden alltägliche Schulhofsituationen nachgespielt, gemeinsam analysiert und Lösungen erarbeitet. Hierfür wurden „Scheinschüler“, wie Charly oder Andy geboren, die unterschiedliche Probleme hatten, welche am Ende nur über die Klassengemeinschaft und die Bereitschaft zur Veränderung eines jeden Einzelnen gelöst werden konnten. Wichtig war es hierbei, verständlich zu machen, welche Reaktionen und Wirkungen bestimmte Verhaltensweisen nach sich ziehen können.

In den Klassen 5 wurde uns noch einmal deutlich, dass die Schüler*innen das wichtige Abschlussjahr in der Grundschule auf Grund der Corona Situation nicht ausleben konnten. Einigen fällt es immer noch schwer, sich länger zu konzentrieren, in der Ruhe zu bleiben und nicht jedem Antrieb nachzugehen. Dies hatte zur Folge, dass es teilweise sehr laut und unruhig wurde. Wir sprachen darüber, dass dieser Zustand auch im Unterricht immer wieder Schwierigkeiten bringen würde und die Klassengemeinschaft darunter leidet. Sozialkompetenztraining bedeutet, die Schüler*innen dahin zu begleiten, Lösungen zu finden, so auch zu dieser Problematik.

Dies taten sie dann auch und die Idee, sich für die jeweilige Klasse ein Passwort zu überlegen, ist entstanden. Das Passwort ist nun fester Bestandteil der Klassen und wird eingesetzt, um kurz und knapp auf eine freundliche Art jemanden daran zu erinnern, dass es gerade zu laut ist oder dass das Gesagte, Getane oder auch nicht Getane respektlos ist. So stand für die „Strandklasse“ zum Beispiel fest, sie möchten „Muschel“ für leise - seid still - es ist zu laut verwenden und „Wal“ (Blauwal) dafür, um den anderen zu sagen, dass er oder sie sich gerade respektlos verhält. Gerne können diese Wörter auch zu Hause übernommen werden. Die Kinder fanden es sehr lustig, eine „Geheimsprache“ zu haben.
Abschließend möchten wir sagen, dass am Ende der Präventionstage viele positive Erkenntnisse zurückbleiben und wir mit Stolz sagen dürfen, dass ein gut eingesetztes Training viele Dinge schnell erkennbar macht und sich somit Konfliktsituationen recht schnell erkennen und beheben lassen.

 

 

Unser Film über das Sozialkompetenztraining:

Sozialkompetenztraining am OGT 2021 from Maicel Rosenberger on Vimeo.

Jahrgang 6 – „Gemeinsam Klasse sein“

Auch für unseren 6.Jahrgang veranstalteten wir vor den Herbstferien einen Präventionstag. Alle Schüler*innen freuten sich auf das Sozialkompetenztraining. Schließlich kannten sie diesen Tag bereits aus dem vergangenen Schuljahr.
Nachdem wir im vergangenen Schuljahr eine gute Klassengemeinschaft bilden konnten, fokussierte sich die Prävention in diesem Jahr auf die gemeinsam entstehenden Dinge. Hierbei wurden auch die Wünsche der Schüler*innen in die Arbeit aufgenommen.
Unsere Kinder sind verschieden und dementsprechend waren auch die Wünsche und Präventionsinhalte sehr unterschiedlich.
So war es zum Beispiel der Wunsch einer Klasse, eigenständiger zu werden. In verschiedenen Rollenspielen konnten wir zunächst einmal die Grundschwierigkeiten dieser Klasse sichtbar machen und zum Ende hin an gezielten Lösungen arbeiten.
Eine andere Klasse wollte mehr Veränderungen auf dem Schulhof, so dass am Ende zwei neue Ideengruppen entstanden, die sich im Laufe des Schuljahres weiter formen und festigen werden. Die Umweltlotsen und die Schulhofdesigner wurden geboren. Was genau die Idee ist und was sich diese neuen Gruppen überlegt haben, werden wir nach den Herbstferien noch genauer erklären.
Wir möchten noch einmal ausdrücklich erwähnen, dass die Entwicklung unserer ehemaligen 5. Klässler unglaublich positiv ist und die Schüler*innen über die Klassengemeinschaft hinaus alle Schüler*innen am OGT respektieren und wertschätzen. Tatsächlich konnten wir beobachten, wie wichtig Präventionsarbeit ist und wie der weitere Weg aussehen kann, wenn früh damit begonnen wird, die „Gemeinsamkeiten“ der Schüler*innen zu festigen.
Trotz eines anstrengenden Schuljahres unter erschwerten Bedingungen lässt sich abschließend mit Sicherheit behaupten, unser 6.Jahrgang ist „gemeinsam unschlagbar“.

Nicht zuletzt ist dies auch der Verdienst der Kinder, der Schulsozialarbeit, der Lehrer*innen und auch der Schulleitung , die auf unterschiedliche Weise mitwirken, damit Prävention überhaupt stattfinden kann. Wir freuen uns schon auf das nächsten Sozialkompetenztraining.

Eure Nicole, unser FSJ-ler Melvin und unser Sonnenschein „Mia“ Schulsozialarbeit OGT